13.12.2024
Eröffnung einer WG in Dingelstädt
Überraschend viele Gäste in den schön hergerichteten Räumen.
Dingelstädt. Überraschend großer Bahnhof im ehemaligen Pfarrhaus in Dingelstädt zur Eröffnung der neuen 4er-WG für volljährige junge Erwachsene am Donnerstag. Etliche Netzwerkpartner, Mitarbeiter und Kollegen, Vorstandsmitglieder des Diakonischen Werkes Eichsfeld-Mühlhausen e.V., Gemeindeglieder, die örtliche Pfarrerin, beteiligte Firmen sowie die Stadt mit zahlreichen Vertretern sind zu diesem Anlass in die Bahnhofsallee gekommen. Michael Groß, der Dingelstädter Hauptamtsleiter, vertritt den Bürgermeister und überbringt dessen Grüße. An seiner Seite die Dezernentin Ilona Helbing, die Jugendamtsleiterin Nicole Weber, der örtliche Polizist, Herr Müller sowie die Leiterin des Ordnungsamtes, Anja Eulitz. Gemeinsam mit allen anderen wollen sie sich einen persönlichen Eindruck verschaffen, was hier zukünftig konkret angeboten wird. Neugierig streifen die Gäste durch die freundlich eingerichteten, hellen Räume. Im neuen Jahr startet hier das ambulante Wohnangebot – mit vier Zimmern, Gemeinschaftsküche und Bad. „Es werden „erprobte“ junge Erwachsene ab 18 Jahren aus unseren Einrichtungen des betreuten Wohnens hier einziehen“, erklärt Stefanie Schmerbauch, die Geschäftsführerin des Diakonisches Werkes Eichsfeld-Mühlhausen e. V.. Menschen, die aus stationären Jugendhilfeeinrichtungen kommen, sollen hier mithilfe individueller Betreuungsangebote auf die Selbständigkeit vorbereitet werden. Alle sind in Schule oder Ausbildung eingebunden. Die sogenannte stationäre Jugendhilfe endet teilweise mit dem 18. Geburtstag. Das bedeutet für Jugendliche ohne familiäres Netz, dass sie plötzlich auf sich alleingestellt sind. „So etwas geschieht im „normalen“ Leben nicht, da begleitet man seine Kinder viel länger“, berichtet Stefanie Schmerbauch. Um diese Lücke zu füllen, gebe es diese Formen des Wohnens. Junge Menschen brauchen auch in der Volljährigkeit Unterstützung und Hilfe. Regelmäßig werden Mitarbeitende vor Ort sein und beispielsweise bei Behördengängen zur Seite stehen. Jedes Mitglied der gemischten Gruppe zahlt hier Miete und Verbrauchskosten. Die WG liegt günstig – Einkaufsmöglichkeiten und Busbahnhof sind in direkter Nähe.
Warum die Stadtverwaltung so zahlreich vertreten ist, liegt an einem Missverständnis im Vorfeld. Hauptamtsleiter Michael Groß erklärt dazu: „Wir als Stadt sind anfangs von falschen Voraussetzungen ausgegangen, was die Belegung der Wohnung betrifft. Aber wir konnten das miteinander klären.“ Als Stadt könne man dieses Projekt nur unterstützen, unterstreicht er jetzt. Junge Erwachsene, die hier integriert würden und damit dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stünden, wären ein Gewinn für Dingelstädt.
Ausdrücklich bedankt haben sich Stefanie Schmerbauch und Christina Mann, die Ansprechpartnerin der WG, bei den Förderern des Projekts und nannten dabei explizit die Share Value Stiftung und Stiftung Wohnen sowie das Diakonische Werk. Nun ist alles bereit und wartet auf den Erstbezug.